Sprechstunde für Tumorchirurgie
Tumorsprechstunde – Sarkomsprechstunde
Sarkome der Extremitäten und andere Weichteiltumore
In der Sprechstunde für Sarkome werden in enger Anbindung an das zertifizierte Sarkomzentrum der UMG Tumore der Arme und Beine diagnostiziert und behandelt. Eine Probeentnahme durch Biopsie ist in vielen Fällen bei der Vorstellung ambulant möglich. Die Extremitäten-erhaltende Chirurgie wird durch schonende Operationsverfahren unter Kontrolle der Ergebnisse durch unsere Pathologie in den meisten Fällen angewendet.
Operative Verfahren bei Lymphödem
1. Lymphovenöse Shunts (ableitendes Verfahren)
An den Extremitäten können über kleine Schnitte geeignete Lymphbahnen nach Färbung mit Patentblaulösung oder mit Indocyanin-Fluoreszenzfarbstoff, durch die Haut durchscheinend, aufgefunden werden. Diese Lymphbahnen werden mit mikrochirurgischem Instrumentarium präpariert unter Verwendung eines Operationsmikroskops und an geeignete Venen angeschlossen werden. Diese Verfahren sind besonderes patientenschonend, da der Eingriff lediglich knapp unterhalb der Haut stattfindet und über kleine Schnitte mit minimalem Blutverlust durchgeführt wird. Die Patienten können postoperativ schnell mobilisiert werden. Der Eingriff kann überdies nach ca. sechs bis zwölf Monaten an anderer Stelle der Extremität wiederholt werden. In der Regel werden zwei bis sechs lymphovenöse Shunts pro Operation angelegt. Die Hauptindikation sind Beinlymphödeme nach Ausräumung der tiefen Beckenlymphknoten, wenn eine Lymphknotentransplantation keine Erfolgsaussicht hat oder nach Durchführung von Lymphknotentransplantationen zur Verbesserung des peripheren Abflusses.
2. Lymphknotentransplantation
Bei einer Lymphknotentransplantation werden von einer Spenderstelle, welche nicht ödematös ist, Lymphknotenpakete mit Arterie und Vene entnommen, sie werden zur lymphödematösen Extremität gebracht, zum Beispiel zur Axilla und zur Leiste und dort an die Empfängerstelle angeschlossen. Ein Anschluss der Lymphgefäße erfolgt in der Regel nicht, da die Abflussrichtung meist nicht der Lymphbahnen, welche mit dem Lymphknotentransplantat entnommen wurden, oft nicht nachvollziehbar ist. Der unmittelbare Effekt der Lymphknotentransplantation ist zu sehen, einmal in der Narbenlösung, welche mikrochirurgisch beim Einsetzen der Lymphknotentransplantation an der Empfängerstelle durchgeführt wird und zum zweiten durch Einsetzen von gut durchblutetem weichen Gewebe, welche die Defektstelle in der Axilla oder Leiste auffüllt.
Während des stationären Aufenthaltes erfolgt durch Hochlagerung der Extremität und/oder durch Bandagierung eine weitere Entstauung. Der Erfolg verbessert sich weiterhin durch den Anschluss des Lymphknotenpaketes nach etwa drei Wochen postoperativ und ist erfahrungsgemäß nach einigen Monaten weiter verbessert. Wir entnehme die Lymphknoten minimal-invasiv aus dem Bauch, dort gibt es sehr viele Lymphknoten, ohne Gefahr der Entstehung eines Lymphödems. Mit Hilfe eines Op Roboters können diese Lymphknoten schonend über nur kleine Schnitte entnommen werden (Roboter-assistierte Lymphknoten-Transplantation). Dieses Verfahren kommt vor allem nach Entfernung der Achsellymphknoten nach Brustkrebs zum Einsatz.
3. Gewebe-Entfernungsoperationen
An den Extremitäten bilden sich beim Lymphödem im Stadium III mit Elephantiasis störende Hautsäcke aus, welche die Mobilisation der Patenten erschweren. Ebenso ist die manuelle Lymphdrainage mit Kompressionsbandagierung erschwert. Die Einlage von Schaumstoffeinlagen und spezielle Bandagierungstechniken sind erforderlich, dies führt dann zusätzlich zu einer Immobilisierung der Patienten. Durch erfolgreiche Entstauungstherapie können diese Hautlappen von Lymphflüssigkeit entleert werden, werden dann weicher werden. Dann kann in der Umschlagsfalte des Hautlappens ein chirurgischer Schnitt gelegt werden, sodass die Hautsäcke risikoarm entfernt werden können. Eine Entfernung dieser Hautsäcke ohne vorherige Entstauung bei prall gefüllten Extremitäten birgt ein hohes Risiko, dass nach der Operation ein Hauttransplantat verwendet werden muss, da die Wunde sich nicht verschließen lässt.
Terminvergabe
Frau Wöhnl Tel. 0551 3967860
Montags 08.00–13.00 Uhr
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3965422
- E-Mail-Adresse: plastische.chirurgie(at)med.uni-goettingen.de
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